Während Themen wie Arbeitslosigkeit, Migration und Wirtschaftskrise im Mittelpunkt vieler (politischer und gesellschaftlicher) Diskussionen stehen, wird ein Thema, das eng mit diesen Bereichen verbunden ist, oft in den Hintergrund geschoben: die Weiterbildung.
Und genau darum war es Ziel des diesjährigen Deutschen Weiterbildungstags auf die Wichtigkeit von Weiterbildung aufmerksam zu machen. Der Weiterbildungstag fand am Freitag den 21. September in ganz Deutschland statt. In einem Weiterbildungsmarathon starteten ab Donnerstag in ganz Deutschland öffentliche Veranstaltung von Kursanbietern.
Unser Springest-Team, als Sponsoren des Weiterbildungstags, war auf der Auftaktveranstaltung im Bundestag anwesend. In einer Diskussionsrunde diskutierten Siegfried Schmauder (vom Tüv Rheinland, als Sprecher der Veranstalter 2012) und Petra Merkel (Vorsitzende des Haushaltsausschusses im Deutschen Bundestag) unter der fachkundigen Moderation von Judith Schulte-Loh.
Thematisch beschäftigte sich die Diskussionsrunde, damit, warum Weiterbildung (und die Unterstützung von Wieterbildung) in Deutschland im europäischen Vergleich rückläufig ist, obwohl gerade in Zeiten der Wirtschaftskrise und dem demographischen Wandel qualifizierte Fachkräfte immer wichtiger werden. Hervorgehoben wurden vor allem die Koordination von Weiterbildung und die Zusammenarbeit zwischen Staat, Mittel für Weiterbildung und den Kursanbietern bis hin zum Individuum. Aber auch Fragen kamen auf: Erreicht Weiterbildung (und Förderung) diejenigen, die sie am nötigsten haben? Sind die Mittel koordiniert genug eingesetzt? Und ist das Weiterbildungsangebot in Deutschland gut genug?
Wichtig sei vor allem, wie Herr Schmauder betonte, dass eine Kurskorrektur vorgenommen werde, in der vor allem Arbeitslose nicht “schnell durch das System geschoben werden”, sondern gezielt zu Fachkräften ausgebildet werden.
Auch Bildungsökonom Prof. Dr. Dieter Timmermann beschäftigte sich in seiner Rede mit dem Mehrwert von Weiterbildung und den Nutzen einer Weiterbildung für den Einzelnen, den Kursanbieter, aber auch für den Staat und die Gesellschaft.
Motto des Deutschen Weiterbildungstags: “Weiterbildung ist mehrWert”
Der Wert von Weiterbildung war auch das Motto des Deutschen Weiterbildungsgtags selbst. Das der Wert und die positiven Auswirkungen von Weiterbildung über die beruflichen Erfolge hinausgehen, wurde auch noch hervorgehoben.
Weiterbildung ist ein mehrWert, da sie:
- …zum lebenslangen Lernen animiert. Weiterbildungen können Bildungsunterschiede ausgleichen und bieten Chancen, auch für Bildungsverlierer. Außerdem motivieren Weiterbildungen zum Lernen und sind so ein Startpunkt für lebenslanges Lernen.
- … integriert. Weiterbildungen integrieren Menschen, vor allem aus benachteiligten Gruppen. Außerdem werden soziale Kontakte gefördert und das Vertrauen in die eigenen Ressourcen gestärkt. Weiterbildung regt auch zur Teilnahme am öffentlichen Leben an, sei es politische, gesellschaftliche oder ehrenamtliche Beteiligung.
- …Beschäftigungs- und Wettbewerbsfähigkeit verbessert. Gerade in Zeiten des (kommenden) Fachkräftemangels ist es für den Wirtschaftsstandort Deutschland wichtig fähige Fachkräfte zu haben, sowie für die einzelnen Unternehmen um wettbewerbsfähig zu bleiben.
Preisverleihung “Vorbilder der Weiterbildung”
Wie erfolgreiche Weiterbildung dann praktisch aussehen kann, wurde anhand der Preisverleihung “Vorbilder der Weiterbildung” gezeigt. Geehrt wurden Personen, die durch Weiterbildung erfolgreich ihr Leben verändert haben, wie z.B. der Maurer Uwe Bähr, der sich als Rentner weiterbildete und sich seitdem kulturell und sozial engagiert, Meike Theis, die sich durch Weiterbildungen und Durchhaltevermögen von der ungelernten Konditorin zur Industriekauffrau hocharbeitete und Gebrehiwot Tesfamariam aus Äthiopien, in der Kategorie „Weiterbildung & Ehrenamt“, der sich engagiert, indem er unter anderem Migranten und Migrantinnen ehrenamtlich unterstützt. Zu den Laudatoren gehörten unter anderen Schauspieler Christian Giese, Julia von Dohnanyi, (Geschäftsführerin von CROSSOVER e.V.), und Christian Schenk, Olympiasieger im Zehnkampf.
Musikalisch untermalt wurde die Auftaktveranstaltung durch Beatbox-Einlagen von Jugendlichen des Projekts Crossover e.V.