Höher, besser, weiter: Die Zeiten ändern sich, egal ob es um technische Entwicklungen, den Arbeitsmarkt oder die Anforderungen bei der Suche nach einem Job geht. Die Welt wird flexibler, digitaler und mobiler. All das wirkt sich natürlich auch darauf aus, wie wir arbeiten, was von uns erwartet wird und wie wir in dem System weiterkommen. Der Trend geht zur Bildung, und weiter noch zum lebenslangem Lernen.
Lebenslanges Lernen-Warum?
Lernen und sich selbst entwickeln ist eigentlich immer angesagt. Schon Anfang 2012 wurde die Weiterbildung als einer der großen Trends auf dem Arbeitsmarkt gesehen. Das hängt vor allem mit dem drohenden Fachkräftemangel, aufgrund der demographischen Situation Deutschlands zusammen. Dementsprechend wird von Mitarbeitern, aber auch Studenten, immer mehr erwartet sich weiter zu bilden und sich selbst zur spezialisierten Fachkraft zu entwickeln.
Das neue Arbeiten
Das weist auch auf einen weiteren Trend hin: Tätigkeiten werden individueller. Mit der zunehmenden Digitalisierung und neuen Innovationen im Bereich Internet kommt es auch zu einer Veränderung der Art und Weise wie wir arbeiten. Diese Entwicklung wird “das neue Arbeiten” genannt. Arbeiten ist nicht mehr zeit- und ortsabhängig. Mit Laptop und Smartphone kann genauso gut von zu Hause gearbeitet werden, als im Büro. Das traditionelle 9-to-5 Arbeiten wird, gerade in jungen und mit Internet arbeitenden Betrieben, immer mehr durch neue Arbeitskulturen verdrängt. Obwohl man meinen sollte, dass dadurch technische Innovationen in den Mittelpunkt rücken, wird aber der Mensch immer wichtiger. Wo der Prozess nicht mehr überwacht werden kann, zählt das Ergebnis. Hier findet man das Konzept lebenslanges Lernen wieder. Wer ergebnisorientiert arbeitet, kann den Tag nicht mit Solitärspielen verbringen, sondern muss dafür sorgen effizient zu sein; nicht nur für sich und den Betrieb, sondern auch um konkurrenzfähig zu bleiben und sich stets weiter zu entwickeln.
Generation Praktikum wird Generation Weiterbildung
Auch für Berufsanfänger ist der Start auf dem Arbeitsmarkt nicht immer leicht. Wirtschafts- und Eurokrise erschweren den Einstieg und als erste Alternative bleibt oft nur ein schlecht oder unbezahltes Praktikum ohne Übernahme. Deshalb ist es gerade für Akademiker mit Fächern ohne eindeutige Berufsbezeichnung, wie z.B. Sprach-, Geistes- und Sozialwissenschaftler, wichtig eine Nische für sich zu finden. Wissen und Fähigkeiten, die man im Studium oder einer Berufsausbildung lernt, reichen dafür aber nicht immer aus.
Auch sind Arbeitsverhältnisse flexibler geworden. Feste und lebenslange Verträge sind eher die Ausnahme, als die Regel. Auch wechseln viele, gerade junge Menschen öfters, z.B. aus persönlichen Gründen, die Branche und jeder Neueinstieg erfordert neues Können.
Hohe Erwartungen
Auch werden die Vorraussetzungen, die an Mitarbeiter gestellt werden immer höher. Selbstverständlich sollte heute jeder über Fremdsprachenkenntnisse verfügen oder wenigstens fließend Englisch können, sich mit Computern auskennen und in dem Bereich der neusten Software und sozialen Netzwerke bewandert sein. Da das Arbeitsleben aber stets internationaler wird und technische Innovationen sich schnell ändern, muss man auch hier “mitlernen”, um auf dem neusten Stand zu bleiben.
Aber auch von Seiten der Arbeitgeber wird Weiterbildung gefordert und gefördert. Unternehmen haben fähige Mitarbeiter nötig und wollen diese auch an ihren Betrieb binden – Weiterbildungen zu finanzieren ist da einen gute Investition. Dementsprechend müssen sich aber auch Arbeitgeber weiterbilden und auf neue Situationen einstellen: Ein gutes und aktuelles Beispiel ist hier der Umgang und die Prophylaxe von Burnouts, ein Thema, das lange ignoriert wurde, aber jetzt an Bedeutung erhält.
Lebenslanges Lernen wird so wahrscheinlich bald zu unserem Arbeitsleben so dazugehören, dass wir es nicht mehr anders kennen. Aber vor allem bietet es den Vorteil sich gezielte weiter entwickeln zu können, auch in Richtungen, die einen interessieren und die einem Spaß machen. Und mit Spaß und Interesse an die Arbeit zu gehen, kann keine schlechte Entwicklung sein.
Dieser Beitrag wurde geschrieben von Eva Mattern.