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5 Tipps für faszinierende Reden

In unserem neuesten Gastbeitrag schreibt Christian Rangenau für das Seminar und Coaching Institut Stagement, wie Sie Ihre Reden zum Erfolg machen.


Von Anfang an interessant: 5 Praxistipps, wie Sie Ihre nächste Rede faszinierend eröffnen

Der erste Eindruck zählt – das gilt ganz besonders für Reden, Vorträge und Präsentationen. Heutzutage geht es dabei nicht mehr nur um die üblichen Tabus wie unverständliche Fremdwörter und verschachtelte Sätze. Durch die Fülle an Reden und Informationen, die heutzutage auf jeden einprasseln, wird es auch immer schwieriger, Zuhörer zu begeistern und Ihre volle Aufmerksamkeit zu gewinnen. Das Urteil des Publikums fällt schon in den ersten Sekunden. Starke Redner überzeugen von Anfang an. Neben Mimik, Gestik und Körperhaltung muss vor allem der erste Satz stimmen.

Sie haben genau diese eine Chance für einen guten ersten Eindruck bei Ihren Zuhörern. Sobald der erste Satz gesprochen ist, ist es entschieden. Mit den nachfolgenden fünf Tipps werden auch Sie Ihre Zuhörer sofort in Ihren Bann ziehen.

Machen Sie Ihr Publikum neugierig

Verabschieden Sie sich von Standardfloskeln und langwierigen Begrüßungen. Wenn es Ihnen schwerfällt oder diese üblich sind, können Sie sie nach einem gelungenen Einstieg einbauen. Verzichten Sie jedoch darauf, ihren Vortrag mit Floskeln zu beginnen. Vermeiden Sie langwierige Erklärungen und Herleitungen Ihres Präsentationsthemen.

Einer der berühmtesten ersten Sätze einer gelungenen Rede stammt von Steve Jobs. Im Jahre 2007 begann er die Vorstellung des iPhones mit dem einfachen Satz: „Heute erfindet Apple das Telefon neu“ – und sicherte sich sofort die Aufmerksamkeit seines Publikums. Starten auch Sie Ihren Vortrag mit einem kurzen Satz, der Spannung erzeugt und Ihr Publikum fesselt. Verraten Sie in diesem Satz noch nicht zu viel über Ihr Thema, sondern wecken Sie die Neugierde Ihrer Zuhörer.

Testen Sie Ihren ersten Satz ausgiebig

Überlegen Sie sich Ihren ersten Satz vorab und probieren Sie diesen in der Praxis aus. Für Ihren ersten Satz können Sie sich das folgende Szenario vorstellen: Sie sind zufällig mit einem wichtigen Kunden, Investor oder einem Mitglied der Geschäftsführung in einem Fahrstuhl. Da Sie diese Person normalerweise nicht persönlich antreffen, haben Sie nun die einmalige Chance sie von sich zu überzeugen. Entwerfen Sie einen klaren, einfachen und präzisen Satz, mit dem Sie in Erinnerung bleiben und gleichzeitig die Neugierde für Ihr Thema wecken. Wenn Sie sich Ihren ersten Satz überlegt haben, suchen Sie sich Tester. Diese sollten Ihrem Publikum so ähnlich wie möglich sein. Zuhörer, die mit Ihrem Thema noch keine Berührungspunkte haben, werden verständlicherweise anders auf Ihren ersten Satz reagieren als Experten des Fachgebiets.

Halten Sie es kurz und knapp

Formulieren Sie Ihren ersten Satz so einfach wie möglich. Vermeiden Sie komplizierte Fachbegriffe oder Formulierungen, die eine ausführliche Erklärung benötigen. Erläuterungen zum Thema können Sie danach in Ihre Rede einbauen. Denken Sie daran, dass Ihr erster Satz Spannung erzeugen und Neugierde wecken soll. Ihr Anfangssatz sollte daher leicht zu verstehen sein. Dies können Sie durch eine kurze Formulierung am besten erreichen. Suchen Sie alle Worte mit Bedacht aus und prüfen Sie diese auf Ihre Komplexität. Um kompetent zu erscheinen, benötigen Sie keine komplizierte Formulierungen. Spielen Sie auch mit Synonymen. Vermeiden Sie jedoch den übertriebenen Gebrauch von Adjektiven. Setzen Sie diese sparsam ein, da sie Ihre Argumenten, Aussagen und Pointen abschwächen und aufweichen können. Verzichten Sie so gut wie möglich auf Adjektive. Überlegen Sie sich, ob es Substantive gibt, durch die die Adjektive ersetzt werden können. Wenn Sie Ihre ersten Satz dynamisch gestalten wollen, sollten Sie auf Verben setzen.

Werden Sie konkret

Um bei Ihrem Publikum bestimmte Reaktionen zu wecken, drücken Sie sich so konkret wie möglich aus. So vermeiden Sie, dass Sie an Ihren Zuhörern vorbeireden und können ein einheitliches Bild entstehen lassen. Beispielsweise kann das Wort „Wetter“ von Ihrem Publikum unterschiedlich aufgefasst werden. Wenn Sie jedoch von „Sonnenschein“ sprechen, zeichnen Sie ein konkretes Szenario für Ihre Zuhörer. Achten Sie auch darauf, neue und längere Wortschöpfungen sinnvoll einzusetzen. Auch englische Fachbegriffe oder andere Wörter, die Probleme bei der Aussprache bereiten könnten, sollten Sie nur vereinzelt einsetzen. Entscheiden Sie genau, wann Sie neuartige Formulierungen einsetzen und wann Sie lieber auf altbewährte Begriffe zurückgreifen. Stellen Sie sicher, dass Ihr Publikum diese Begriffe ebenfalls kennt und auch versteht. Denken Sie daran, dass der Fokus auf einem leicht verständlichen ersten Satz liegt, der Spannung erzeugt und Neugierde weckt.

Verzichten Sie auf vermeintlich typische Formulierungen

Wenn Sie bereits mehrere Reden gehört haben, kennen Sie auch diese Formulierungen, die zum Beginn einer Rede angeblich dazugehören. Gerne werden Füllelemente und Einleitungssätze im Konjunktiv eingesetzt. Dies sind einige Beispiele der Formulierungen: „Ich würde gerne damit anfangen“, „Heute möchte Ich Ihnen folgendes Thema vorstellen“ oder auch „Wir sind heute hier um…“. Machen Sie sich Notizen, wenn Ihnen solche Formulierungen bei anderen Rednern auffallen und versuchen Sie diese in Ihren Reden nicht zu benutzen. Formulieren Sie den Beginn Ihrer Rede aus und prüfen Sie Ihre Eröffnung auf überflüssige Elemente. Üben Sie Ihre Rede vor Kollegen und Freunden und bitten Sie sie, genau auf Ihren Redewendungen zu achten und Ihnen Feedback zu geben. Sollten Sie bereits häufiger Reden gehalten haben, bitte Sie Ihre Freunde, auch auf Formulierungen zu achten, die Sie öfter in Ihrer Rede benutzen und in diese Kategorie fallen könnten.

Die Erfolgsfaktoren für die faszinierende Eröffnung einer Rede sind: Konkret, kurz und knapp. Mit diesen fünf Tipps können Sie sich gezielt auf diesen erfolgreichen Einstieg vorbereiten und mit Ihrer nächsten Rede von Anfang an überzeugen.